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Spuren protestantischen Lebens in Kärnten
Das Evangelische Diözesanmuseum in der Kärntner Gemeinde Fresach verbindet das älteste und einzig original erhaltene Toleranzbethaus mit einem zeitgenössischen Ausstellungsgebäude, das anlässlich der Kärntner Landesausstellung 2011 errichtet wurde. Das gestalterisch radikal-reduzierte Bauwerk des Vorarlberger Architekten Bernhard Marte, einem Mitglied der Neuen Vorarlberger Bauschule, wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet.
Das Museum präsentiert in vier Abschnitten die Spuren von 500 Jahren evangelischen Lebens in Kärnten: Reformation / Gegenreformation und Geheimprotestantismus / Toleranzzeit / Von der Gleichberechtigung zur Gegenwart. Die Ausstellungsobjekte umfassen kostbare Bibeln, Postillen, slowenische Protestantica mit Seltenheitswert und Altargeräte. Im Diözesanmuseum sind auch handgeschriebene Gebets- und Gesangsbücher zu finden – in eines hat ein dichterisch begabter Besitzer folgendes Lied geschrieben, das die Situation des geheimen Protestanten aus dem Erleben wiedergibt. Die Handschrift stammt aus dem Jahr 1753:
O Jesu liebster Jesu mein,
Dir thue ich mich ergeben,
Du wirst mein Trost und Helfer sein
im Tod und auch im Leben.Wenn mich schon jedermann verfolgt,
so will ich’s doch nicht achten;
so weiß ich ein, der für mich sorgt
dem will ich stäts nachtrachten.
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