Antikes aufgeschlagenes Buch am Boden liegend mit Steinen

Spirituell

PILGERN

Die 10 Geh-Bote des Pilgerns

Sie möchten auf dem „Weg des Buches“ pilgern? Dann kommt es auf die richtige Vorbereitung an. Helfen kann Ihnen auch diese kleine Inspirationsquelle der ``10 Geh-Bote``, gefunden auf einem Zettel in der Kathedrale Le Puy-en-Velay.

1. Geh
Es gibt fürs Pilgern kein besseres Fortbewegungsmittel als das Gehen. Nur Gehen! Darum geht es.

2. Geh langsam
Setz dich nicht unter unnötigen sportlichen Leistungsdruck. Du kommst doch immer nur bei dir selber an.

3. Geh leicht
Reduziere dein Gepäck auf das Nötigste. Es ist ein gutes Gefühl, mit wenig auszukommen.

4. Geh einfach
Einfachheit begünstigt spirituelle Erfahrungen, ja, sie ist sogar die Voraussetzung dafür.

5. Geh alleine
Du kannst besser in dich gehen und offener auf andere zugehen.

6. Geh lange
Auf die Schnelle wirst du nichts kapieren. Du musst tage-, wochenlang unterwegs sein, bis du dem Pilgerweg allmählich auf die Spur kommst.

7. Geh achtsam
Wenn du bewusst gehst, lernst du den Weg so anzunehmen, wie er ist. Dies zu begreifen, ist ein wichtiger Lernprozess und braucht seine Zeit.

8. Geh dankbar
Alles – auch das Mühsame – hat seinen tiefen Sinn. Vielleicht erkennst du diesen erst später.

9. Geh weiter
Auch wenn Krisen dich an deinem wunden Punkt treffen, geh weiter. Vertraue darauf: Es geht, wenn man geht.

10. Geh mit Gott
Es pilgert sich leichter, wenn du im Namen Gottes gehst. Wenn Gott für dich in weite Ferne gerückt ist, könnten dir die Geh-Bote 1 bis 9 helfen, das Göttliche in dir wieder zu entdecken.

Quelle: Ein Zettel in der Kathedrale Le Puy-en-Velay

„Mit dem Evangeli und der hl. Schrift sind wir schlafen ganga,
die Sennerin, der Hirte hats auf d’Alma genumma, der Holzknecht in den Wald;
der Jager auf die Bürsch …“

„Die hl. Schrift war ünser Geschichten buech,
ünser Heil und Glück, ünser Segen, Freud und Lust.“

Hannß Moßegger, Laienprediger in Wagrein 1731

Wichtige Texte aus der Heiligen Schrift zum Thema „Pilgern“

Die folgenden Texte können sie „aufschlagen“, indem Sie auf die Bibelstelle klicken.

1.Mose 12,1–4a: Gottes Segen für Abraham

Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte;

Psalm 121: Ein Psalm für den Weg zum Tempel

Das Buch Jona:  Flucht und Reifung eines Propheten

Lukas 9,57–62: Jesu Worte für die Nachfolge

Lukas 10,1–12: Die Aussendung der Jünger

Lukas 24,13-35: Zwei Jünger Jesu pilgern nach Emmaus

Philipperbrief 3,12–14: Das Ziel und Sinn des Lebensweges

Hebräerbrief 11,8–16: Abraham vertraut Gott beim Aufbruch ins Ungewisse

Quelle: Ein Zettel in der Kathedrale Le Puy-en-Velay

Luthers Morgensegen
Abbildung "Luthers Morgensegen", historisch
Das Gebet für den Beginn des Tages

Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst
du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:

„Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen“

Darauf kniend oder stehend das Glaubens-
bekenntnis und das Vaterunser. 

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

„Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, dass dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“

Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen
und etwa ein Lied gesungen
oder was dir deine Andacht eingibt.

Luthers Abendsegen

Des Abends, wenn du zu Bett gehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:

„Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen“

Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

„Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“

Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.

„Die Bücher hatten uns Licht gegeben“

Peter Schmalwieser, Geheimprotestant