Fresach: Evangelisches Forum & Evangelisches Diözesanmuseum
Fresach: Evangelisches Forum & Evangelisches Diözesanmuseum
Das Gemeindegebiet von Fresach liegt in den Nockbergen, zwischen dem unteren Drautal und dem Gegendtal. Es liegt auf dem Weg des Buches in Kärnten. Hier findet man unter anderem ein evangelisches Kulturzentrum, in dem alljährlich Europäische Toleranzgespräche stattfinden, und ein Diözesanmuseum, in dem man alles Wissenswerte über das evangelische Leben von der Reformation bis in die Gegenwart erfährt. Ein Highlight ist das historische Gebäudeensemble aus der Zeit kurz nach dem Erlass des Toleranzpatentes von 1781 das sich in seinem Bestand seit damals kaum verändert hat.
Bethaus, Pastorenhaus und Karner liegen noch heute eingerahmt von historischen Steinmauern und altem Baumbestand südlich des Ortskerns. Fresach war eine jener von insgesamt 13 Orten in Kärnten, in denen sich nach dem Toleranzpatent vom Oktober 1781 eine evangelische Gemeinde konstituierte. Schon bald nach der Gründung errichtete die Kirchengemeinde Fresach ein hölzernes Bethaus. Dabei musste man die Bestimmungen des Toleranzpatentes beachten. Verboten waren Glocken, Türme und ein repräsentatives Portal. Die evangelischen Bethäuser sollten wie normale Wohnhäuser aussehen.
Siehe: Evangelisches Kulturzentrum Fresach (evangforumfresach.at)
EVANGELISCHES DIÖZESANMUSEUM FRESACH: SPUREN PROTESTANTISCHEN LEBENS IN KÄRNTEN
Das Evangelische Diözesanmuseum in der Kärntner Gemeinde Fresach verbindet das älteste und einzig original erhaltene Toleranzbethaus mit einem zeitgenössischen Ausstellungsgebäude, das anlässlich der Kärntner Landesausstellung 2011 errichtet wurde. Das gestalterisch radikal-reduzierte Bauwerk des Vorarlberger Architekten Bernhard Marte, einem Mitglied der Neuen Vorarlberger Bauschule, wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet.
Das Museum präsentiert in vier Abschnitten die Spuren von 500 Jahren evangelischen Lebens in Kärnten: Reformation / Gegenreformation und Geheimprotestantismus / Toleranzzeit / Von der Gleichberechtigung zur Gegenwart. Die Ausstellungsobjekte umfassen kostbare Bibeln, Postillen, slowenische Protestantica mit Seltenheitswert und Altargeräte. Im Diözesanmuseum sind auch handgeschriebene Gebets- und Gesangsbücher zu finden – in eines hat ein dichterisch begabter Besitzer folgendes Lied geschrieben, das die Situation des geheimen Protestanten aus dem Erleben wiedergibt. Die Handschrift stammt aus dem Jahr 1753:
O Jesu liebster Jesu mein,
Dir thue ich mich ergeben,
Du wirst mein Trost und Helfer sein
im Tod und auch im Leben.Wenn mich schon jedermann verfolgt,
so will ich’s doch nicht achten;
so weiß ich ein, der für mich sorgt
dem will ich stäts nachtrachten.
Etappen in der Nähe
WEITERE HIGHLIGHTS
-
Fresach: Evangelisches Forum & Evangelisches Diözesanmuseum