Der Weg des Buches ist HISTORISCH
Der „Weg des Buches“ führt entlang alter Schmugglerpfade, auf denen Händler unterschiedlichste Waren von Nord nach Süd oder in umgekehrter Richtung schmuggelten.
Diese Händler, eher raue Leute, brachten im 17. und 18. Jahrhundert, zur Zeit der Gegenreformation und des „Geheimprotestantismus“ aus den Alpentälern Vieh nach Deutschland, das sie auf Regensburger und Nürnberger Märkten verkauften, von wo sie neben Stoffen, Gewürzen und anderem auch deutschsprachige Bibeln, Gesang- und Gebetsbücher in die entlegenen Gebiete Österreichs brachten. Bauern, auch deren Frauen und Mägde, lernten lesen und wurden durch die Bücher erstmals mündig gegenüber ihrer Obrigkeit. Daher war die Bibel immer auch gefährlich – heiße Ware. Wer mit ihr erwischt wurde, musste mit Gefängnisstrafe oder Vertreibung rechnen.
Unterwegs auf dem Weg staunt man über die Stellen, an denen die damaligen „Ketzer“ ihre verbotenen Lutherbibeln erfindungsreich versteckten.
Von den geheimen Versammlungsorten der evangelischen Vorfahren, die unter freiem Himmel auf dem Weg des Buches liegen, wie der Kalmooshöhle und der Hundskirche, geht bis heute eine geheimnisvolle Kraft aus. Selbst kirchenferne Menschen werden das spüren und die Einkehr in einer auf dem Weg liegenden Kirche als eine Art „Kurort für die Seele“, der Geborgenheit ausstrahlt, erleben können.